TV-Info: | Film von Oliver Jähnel Das "Uganda Wildlife Education Centre" am Ufer des Viktoriasees ist ein einzigartiger, moderner "Heimatzoo". Für die meisten Ugander bietet er die einzige Möglichkeit, die Tierwelt ihres Landes kennen zu lernen.
Dazu gehören u.a. Schimpansen, Schuhschnäbel, Nilwarane, Webervögel, Afrikanische Büffel, Pinselohr- und Warzenschweine. Nach drei Monaten Quarantäne im Zoo von Entebbe trifft das Schimpansenkind Onapo zum ersten Mal wieder auf Artgenossen. Seine Mutter ist im Budongo Forest, einem dichten Regenwald im Osten Ugandas, getötet worden. Langsam wird Onapo nun an die Gruppe im Zoo gewöhnt. Als erstes lernt er die Schimpansenkinder Aluma und Pearl kennen, dann wird er Zakayo vorgestellt, dem
unumschränkten Chef im Schimpansengehege, dem größten ganz Afrikas. Alle seine Bewohner sind - wie die meisten Tiere des Zoos - verletzt oder verwaist aufgefunden oder beschlagnahmt worden. Weil für die vielen Schimpansen, die eine Zuflucht brauchen, die Freianlage trotz ihrer 3.000 Quadratmeter nicht ausreicht, hat der Zoo eine Insel im Viktoriasee gekauft: Ngamba Island. Hier leben mittlerweile rund 40 Schimpansen unter nahezu natürlichen Bedingungen. Mehrere internationale
Tierschutzorganisationen, darunter das Jane-Goodall-Institut, sind an dem einzigartigen Projekt zur Rettung dieser Menschenaffen beteiligt. "Abu Markub" – "Vater des Schuhs" nennen die Araber den überaus seltenen Schuhschnabel, über den man bis heute nicht viel weiß. Zusammen mit Nilwaranen und Webervögeln bewohnen hier zwei dieser über einen Meter großen Vögel ein geräumiges Aviarium, das die Tierwelt der Feuchtgebiete Ugandas präsentiert. In der nahe gelegenen
Savannenanlage teilen sich Afrikanischer Büffel, Pinselohrschwein und Warzenschwein eine riesige Anlage. Sie verstehen sich gut miteinander, und so zieht das Trio oft gemeinsam durch die Zoosteppe. Mooby, das Warzenschwein, liebt besonders erfrischende Schlammbäder. Diese Leidenschaft teilt er mit den Breitmaulnashörnern, die in Uganda seit 1983 ausgerottet sind. Marodierende Soldaten schossen in den Bürgerkriegswirren die Nationalparks des Landes leer. Sherino und Kabira kamen 2001 in den
Zoo von Entebbe und sind bislang die einzigen Breitmaulnashörner, die man in Uganda erleben kann. Mit der Umgestaltung zum Uganda Wildlife Education Centre Mitte der 90er Jahre ist am Ufer des Viktoriasees ein einzigartiger, moderner "Heimatzoo" geschaffen worden. Für die meisten Ugander bietet er die einzige Möglichkeit, die Tierwelt ihres Landes kennen zu lernen. So verzeichnet der Zoo von Entebbe mit 130.000 Besuchern pro Jahr mehr Zulauf als alle ugandischen Nationalparks
zusammen. |
Kommentar: | Unter der Leitung des deutschen Biologen Wilhelm Möller entwickelte sich das seit über 50 Jahren existierende Auffangzentrum in kaum zehn Jahren zu einem der bedeutendsten Artenschutzzentren und einem der besten Zoos Afrikas. Ein Schwerpunkt ist die Schimpansenhaltung, zum einen auf der 3000 qm großen Schimpansenfreianlage des Zoos,
„Budongo Chimpanzee Forest“. Für einen Teil der aus dem illegalen Handel konfiszierten Schimpansen ist dies nur eine Zwischenstation zu noch naturnäherer Unterbringung auf der Insel Ngambe im Viktoriasee. Buschbock, Oribi, Kronenducker und Fleckenhalsotter sind nur einige der Arten, die kaum ein anderer Zoo je gezeigt hat. Der Zoo engagiert sich stark für die Rückkehr der Spitzmaulnashörner in die Nationalparks Ugandas. Die Zuchtbemühungen für Schuhschnäbel sind ein besonderes
Anliegen - ist diese attraktive und einzigartige Vogelart doch noch in keinem Zoo der Welt gezüchtet worden. |
Tipps:
| Auf dem Gelände lassen sich auch zahlreiche freilebende Tierarten gut beobachten, wie z. B. Rotschwanz-Meerkatze, De-Brazza-Meerkatze, Grauwangen-Hornvogel oder Hammerkopf, von den zahlreichen Reptilien- und Singvogelarten ganz zu schweigen. Der naturinteressierte Urlauber in Uganda sollte sich einen Besuch im Zoo unweit des internationalen Flughafens Entebbe nicht entgehen lassen |