Sendungen im Jahr 2000
Zoo: | Arizona Sonora Desert Museum, Tucson, USA |
Sendedatum: | Donnerstag, 4. Mai 2000 |
TV-Info: | Film von Oliver Jähnel. Pressetext: Einer der außergewöhnlichsten Zoos der USA liegt in der Wüste. Am Rande des Saguaro Nationalparks, nahe der Stadt Tucson, repräsentiert das Arizona Sonora Desert Museum die überaus vielfältige Tier- und Pflanzenwelt einer Landschaft der Gegensätze und Extreme. Dass man hier zwischen Saguaros - den bis zu 15 Meter hohen Säulenkakteen - und vielen anderen bizarren Gewächsen Präriehunden, Skorpionen, Wüstenbussarden, Gila-Monstern oder Pumas begegnen kann, erstaunt weniger. Doch Flussotter, Fische und Wasserschildkröten zu erleben, ist für viele Besucher eine Überraschung. Während es in einigen Gebieten der Sonorawüste so trocken ist, dass manche Säugetiere, wie zum Beispiel die Kängururatten, völlig ohne Wasser auskommen müssen, gibt es vielerorts auch Flüsse und kleine Gewässer. Am Kojoten oder Präriewolf scheiden sich die Geister. Einerseits ist der struppige Verwandte von Wolf und Fuchs als frecher und hinterlistiger Viehdieb verschrieen, andererseits vertilgt er Aas, Mäuse und Ratten und fungiert so als Gesundheitspolizist. Seiner enormen Anpassungsfähigkeit ist es zu verdanken, dass sich der abgebrühte Räuber, der einst vor allem den Wilden Westen verunsicherte, trotz jahrzehntelanger Verfolgung inzwischen Dreiviertel des Kontinents erobert hat. Von Alaska bis Costa Rica streifen heute Kojoten mit ihrem Heißhunger auf ein großes Stück Fleisch durchs Gelände. Ebenso waschechte Amerikaner sind die Kolibris. Ihr Verbreitungsgebiet reicht von Alaska bis Feuerland. Doch nur dort, wo sie genügend Blütenpflanzen finden, brüten sie auch. Im Frühling verwandelt sich die Sonorawüste im Südwesten der USA in ein Kaleidoskop der Farben: Neben blühenden Kakteen beherrschen Mexikanischer Goldmohn, blaue Lupinen und purpurner Eulenklee das Bild der Landschaft. Sie liefern den winzigen "Edelsteinen der amerikanischen Vogelwelt" die nötige Powernahrung. Der Nektar besteht zur Hälfte aus Zucker und wird binnen 15 Minuten verwertet. Dann muss sofort Nachschub her. In der einzigartigen Kolibri-Anlage des Arizona Desert Museums lassen sich 20 winzige Vögel beim Trinken und sogar Brüten beobachten. Echte Klapperschlangen stammen ursprünglich vermutlich aus Asien, sind aber heute nur noch in Nord- und Südamerika anzutreffen. Die giftigen Grubenottern können als wechselwarme Tiere ihre Körpertemperatur kaum regulieren. Sie entspricht deshalb weitgehend der Umgebungstemperatur. Kein Wunder, dass sich Klapperschlangen in der Wüste besonders wohl fühlen. Mit einer Länge von zwei Metern ist die Diamantklapperschlange die größte im Sonora Desert Museum. Sie wird hier unter Verschluss gehalten. Manchen Arten kann man aber durchaus auch auf einem der kilometerlangen Wege durch das weitläufige Gelände begegnen. |
Inhaltsangabe: | Ein ausgiebiger Blick ins Präriehundgehege und die Flugvorführung mit Bussarden eröffnen den Bericht über den 1952 gegründeten Wüstenzoo. Ein Streifzug durch die Kakteen-Landschaft zeigt auch viele der frei im Park lebenden Tierarten - bis hin zur Klapperschlange. Die wird aber vorsichtshalber eingefangen, untersucht, markiert und woanders wieder ausgesetzt. Das spärliche Wasser der Wüste bewohnen zahlreiche nur in den kleinen Gewässern vorkommende Fisch-, Krebs- und Wasserschildkrötenarten. Auch diese zeigt der Zoo, ebenso wie die in Arizona fast ausgerotteten Flussotter. Taranteln werden den Besuchern in einer Präsentation näher gebracht, Kolibris brüten in der Freiflugvoliere. Ein Blick in die naturnah gestalteten Gehege der Pumas, Dickhornschafe, Schwarzbären, Kojoten und den “Cat Canyon” rundet den Bericht ab. |
Kommentar: | Diesmal gab es wenige Gehege und Gebäude zu sehen: nicht Schuld des Filmtems, sonder Folge der behutsam in die Landschaft eingepaßten Zoo-Anlagen, die übrigens deutlich größer sind als die erwähnten 8,5 ha. So waren beeindruckende Landschaftsbilder zu sehen, die häufig vergessen ließen, dass es sich um Tierpark-Aufnahmen handelt: Das Desert Museum gilt als Geheimtipp für Zoo-Liebhaber. Obwohl “nur” in der Region heimische Arten gezeigt werden, ist dieser Park abwechlungsreicher als viele “normale” Zoos: Die Wüste beherbergt unterschiedlichste Lebensräume vom Felsgebirge bis zum Kakteenwald und Wüstenbach, die alle im Zoo dem Besucher nahegebracht werden. Dieser Zoo ist schlicht zu vielfältig, als dass er in 43 Minuten komplett dargestellt werden könnte. Nur Sekunden wurde so die Tropfsteinhöhle gezeigt, die tatsächlich ein ausgedehnter Untergrundkomplex voller biologischer und geologischer Exponate ist. Interessant wäre auch gewesen zu zeigen, wie den Bewohnern Arizonas vermittelt wird, in und mit der Wüste zu leben und z. B. einen wassersparenden, bunten Wüstengarten anzulegen. Der Film litt geringfügig unter fachlichen Ungenauigkeiten (“Eidechse”, “Hasen und andere Nager”, viele Arten nicht genauer benannt wie Kolibris und Gila-Spechte) - aber er bot einen hervorragenden Einblick in das Desert Museum und die Tierwelt der Sonorawüste. |
Vorgestellte Tiere: | Schwarzschwanz-Präriehund, Wüstenbussard, Schleiereule, Buntfalke, Wüsten-Halsbandpekari, Kaktus-Zaunkönig, Skorpione, Diamandklapperschlange, Puma, Arizona-Flussotter, Wüsten-Dickhornschaf, Schwarzbär, Wüstentarantel, Kolibris, Gila-Krustenechse, Gopher-Wüstenschildkröte, Kojote |
Link: | http://www.desertmuseum.org/ |
Zoo-E-Mail: | |
Adresse: |
Arizona Sonora Desert Museum, 2021 N. Kinney Rd., Tucson, AZ 85743, USA. Tel. +520-883-1380, Fax +520-883-2500 |
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